Vegas, Baby!

Hallo liebe Leute zuhause,

dies wird mein letzter Bericht aus den USA, den ich alleine schreiben muss. Ab morgen ist nämlich Hanna hier und wir touren 12 Tage durch Californien 🙂

Also, zum Wochenende in Vegas (Baby!): Dass die Welt klein ist weiß man ja, aber das man in einer Geisterstadt zwei Autostunden entfernt gleich mal die Leute vom letzten Wochenendtrip trifft hat man ja auch nicht alle Tage. Calico liegt an der I-15 und wurde irgendwann vor 100 Jahren gebaut und ein paar Jahrzehnte später wieder aufgegeben als alle gemerkt haben: kein Zeuch mehr in der Erde. Heute ist der Ort leider touristisch vollerschlossen, d.h. es gibt originalgetreue Häuser mit dicken Klimaanlagen auf der Rückseite und dem Dach. Man kann Eisenbahn fahren (für $3) und sich mit Souveniers eindecken. Immerhin bietet die Stadt eine schöne Kulisse für Bilder und das Museum ist auch ganz ansehnlich. Ohh, und die Schaukelstühle, die waren verdammt bequem. Hätte ich doch mehr Platz im Koffer…

Nach zwei weiteren Stündchen auf der I-15 kommt man dann in Fabulous Las Vegas an und wird vom Lichtermeer erst einmal erschlagen. Die erste Nacht haben wir im Stratosphere verbracht. Nachdem wir realisieren mussten das im Turm selber gar keine Zimmer sind (der steht da nur zum Vergnügen)… haben wir nach dem einchecken die Fahrt nach oben gewagt. Am Boden war es ja schon Kühl, hier oben zieht ein schneidender Wind übers Dach im ~300m Höhe. Es gibt ein paar Achterbahnen, von denen wir uns lieber ferngehalten haben. Dafür konnte man tolle Bilder durch die Scheiben schießen!

Zum Abendessen gab’s im 60er Style „Roxys Diner“ mit – klar – Burgern und Prime Rib Steak. War ganz ok. Die Kellner haben sogar gesungen. Hier ist alles eine große Show…

Nächster Morgen: wieder Hunger. Auf dem Weg zum Hoover Dam musste der von Subway gestillt werden. Dummerweise stehen auf der Seite, von der man an den Hoover Dam ranfährt keine Schilder mit Hinweise auf das Visitor Center. Da durften wir dann ein paar extra Meilen über den neuen Bypass drehen und wieder zurück. Wir sind ganz schön oft zwischen Nevada und Arizona hin und her gependelt…

Zum Damm hatte ich ja mal was geschrieben – heute hab ich mir sogar ein Buch über die Entstehung zugelegt. Uiuiui, Bildung! Die Dimension kann man eh nur begreifen wenn man drauf steht und die 200m in die Tiefe sieht, und wie klein unten alles ist.  Sogar auf die neue Brücke kann man drauf als Fußgänger und mal einen Blick runterwerfen, ziemlich eindrucksvoll! Ein Stop am Vista Point über den Lake Mead (der vom Hoover Dam gestaut wird) war auch noch drin, bevor der Große Feuerball den Horizont geküsst hat.

Abends gab‘s auf dem Strip einen Marathon. Wofür die gelaufen sind wissen wir nicht genau, aber es sah ziemlich lustig aus, all die Leute mitten durch die Stadt rennen, Milliarden von leeren Pappbechern als Straßenbelag und tausende Kilometer Absperrzaun. Im Coke Store haben wir schnell dem Eisbären hallo gesagt, im M&M’s World uns an viel zu vielen bunten Schokolinsen sattgesehen (kaufen kann die keiner, sauteuer!!) und dann den Abend mehr oder weniger voll im nicht so sehr vollen Casino verbracht… Ich bin bei Energy geblieben, es war herrlich anzusehen 🙂

Der Nächste Tag bestand hauptsächlich aus Sightseeing auf dem Strip, also von Hotel zu Hotel laufen und sich die Lobby und das Casino ansehen. Im Bellagio gab‘s nur alte Leute,  das Cesars Palace ist viel zu groß, das Mirage ist nett. Trotzdem, bei uns im Planet Hollywood haben wir irgendwie einen Glückstreffer gelandet was die Croupiers und Angestellten anging: in enge rot-schwarze Kleidung gesteckt sahen sie zieeeemlich gut aus! (und sie haben auf den Tischen getanzt…)

Nach unserer Varietee Show im eigenen Theater (die man leider nicht fotografieren durfte) haben wir uns dann die Licht und Feuershows vor dem Mirage (hier explodiert jede Stunde ein Vulkan) und dem Bellagio (jede 15 Minuten Wasserfontänen) angesehen. Beeindruckend! Ich hab Videos gemacht, die sind aber so groß das ich sie nirgends hochladen kann :-/

Letzter Tag: Nach so viel Licht und Schatten in Vegas und einer Menge Erlebnissen war der Tag ein sehr schöner Abschluss. Eigentlich dachte ich das Valley of Fire ist direkt nördlich von Vegas – ist es auch, nur ein bisschen weiter weg. Vom Hotel aus fährt man ca. 1:10h dahin. Nachdem man 10$ Eintritt gezahlt hat kommt man dann im Wunderland raus: alles voll mit roten Felsen. Es ist wunderschön! Wir haben viele Bilder gemacht und ich hab meine FiveFingers zum ersten Mal richtig im Gelände getragen:  geniales Laufgefühl! Eigentlich wollten wir hier zur sog. Firewave, einer Gesteinsformation die aussieht wie – ihr erratet es nie!! – eine Welle. Nachdem wir hier mitten im Nirgendwo zwei andere Deutsche aus Bochum getroffen haben sind wir auch da angekommen, leider nur 2 Min. vor Sonnenuntergang. Da muss ich wohl nächste Woche noch einmal hin zum Bilder machen…

Als Abschluss der Tour sind wir dann (nach einem Snack bei In-N-Out!) noch am Welcome-Sign vorbeigefahren und haben Bilder geschossen. Das musste ja wohl mit dabei sein 🙂

Achja: ich hab leider keine Millionen gewonnen, also seid nicht traurig wenn ich euch keine Autos, Yachten und Papierflieger mitbringe, ok?

Viele Grüße aus Vegas, eehm, Moreno Valley
Daniel

 

Six Flags Magic Mountain

Du fährst gerne Achterbahn? Du magst es schnell, hoch, und laut?? Du bist ein Fan von Freizeitparks??? Dann ist der Six Flags Park in den Magic Mountains genau das Richtige für dich!!

Vierzehn verschiedene Achterbahnen haben Torben und ich in einem Tag gefahren, davon eine doppelt und eine vierfach – die Apocalypse ist einfach die beste Holzachterbahn die ich bisher gefahren bin. Klein, schnell, wendig, enge Kurven, Tunnel – so muss es sein! Dazu ein passendes Ambiente mit zerschossenen, rostigen Trucks, geballer und Schildern.. herrlich!!

Außer dieser waren wir auf der Bahn mit dem weltweit ersten Looping (Revolution), der schnellsten fliegenden Achterbahn (Tatsu), in einem Linearbeschleunigten Raketenauto (Superman), einer Loopingbahn mit sieben Loopings (Viper), der berühmten X² (5 Dimensional, wie auch immer das geht) und noch ein paar anderen kleineren Achterbahnen.

Und das tolle: obwohl es sonntags normalerweise voll sein sollte war kaum jemand im Park! An den meisten Bahnen haben wir 5 – 10 Minuten gewartet und waren an der Reihe. Ab mittags sind wir nur noch 1. Reihe gefahren und um 16 Uhr waren wir, zwei Stunden vor Parkschluss, schon mit allem durch 😀

Da haben wir uns dann gemütlich den Park von oben angesehen aus dem Tower heraus und sind danach noch drei Mal Apocalypse gefahren. Ein würdiger Abschluss!!

Fazit: ich bin schwer dafür das Six Flags in Deutschland einen ähnlichen Park eröffnet, oder die Apocalypse in den Heidepark verlegt. Jeehaa!
Viele Grüße
Daniel

Black Canyon Kayaking

Nach vier Tagen Kajak-Abenteuer auf dem Colorado River melde ich mich zurück. Da bin ich wieder, in der Zivilisation. Umgeben von Technik und soo vielen Leuten. 🙂

Schon Mittwoch ging unser Trip los, da hier Donnerstag Thanksgiving war und somit ein langes langes Wochenende anstand. Eigentlich war die Abfahrt für Mittags um 12:00 geplant, aber da waren außer Kristin und Craig, unseren Trileadern, Matthias und mir noch keiner da. Die hatten scheinbar alle noch Vorlesungen. Um nicht wie in der Woche davor Equipment zu vergessen haben wir dann alle zusammen unser Gepäck gecheckt: alles klar zur Abreise!

Die erste Nacht haben wir am Lake Mead Campground verbracht, den wir nach zweimaligem passieren dann endlich gefunden haben. Bei Sternenklarem Himmel haben wir uns das Überzelt gespart und nur im Netz gepennt – es hat ein bisschen gezogen, das gebe ich zu, aber man kann den Sonnenaufgang sehen ohne aus dem Schlafsack krabbeln zu müssen 🙂

Unsere fürs Kajakfahren etwas ungewöhnliche Gruppe aus drei Jungs und neun Mädels (2 Saudis, 4 Französinnen, 2 Brasilianerinnen und Kristin (echter Ami)) kam am Donnerstag dann erstaunlich schnell hoch. Nach einer halben Stunde Fahrt über den neu gebauten Bypass (Umgehung zum eigentlichen Damm) und die angrenzende Schnellstraße haben wir dann gegen 10:00 Uhr die Boote ins Wasser gelassen und beladen. Alles was nicht nass werden sollte musste entweder tief im Kajak oder im Packsack obendrauf verstaut und mit Riemen festgezogen werden.

Der Zeitplan sah acht Meilen Stromaufwärts Paddeln in fünf Stunden vor – sportlich! Willow Beach, von dem aus wir gestartet sind, ist allerdings auch die erste Anlegestelle um auf Touren zu starten. Unterwegs haben wir uns mit selbstgemachtem Lunch (Sandwiches) und Orangen + Nutella bei Laune gehalten. Ziemlich gut nach Plan haben wir den kleinen Strand im Canyon erreicht. Warum der hier Black Canyon heißt konnte mir leider keiner erklären. Die Steine sind jedenfalls eher Rot, Weiß oder Grau als Schwarz…

Bevor wir uns lecker Lasagne am Feuer zu Gemüte geführt haben mussten wir uns von der ganzen Anstrengung natürlich erst einmal erholen. Und wo geht das am besten? In den Arizona Hot Springs!! Geht man zehn Minuten den Canyon entlang, klettert ein paar Steine und eine Leiter hinauf, dann findet man zwei Pools (aus Sandsäcken) mit soooo schön warmem Wasser! Der erste hat die perfekte Badewannentemperatur, der zweite ist noch ein bisschen wärmer und eher zum saunieren geeignet. Wenn man zu lange drin sitzt wird man ziemlich dösig. Und das Beste: sie sind kostenlos, das Wasser geht nie aus und es wird auch nicht kalt 😀 Leider war es viel zu dunkel zum Fotografieren.

Nach einem ausgiebigen Bad gab es dann besagte Lasagne aus den beiden Dutch Ovens. Und danach, für alle die es mögen (alle außer mir…): S’mores. Das sind Marshmallows mit einem Stück Schokolade zwischen zwei Graham-Crackern. Den anderen hat es wohl gut geschmeckt, mir hat die Schoko gereicht!

Am zweiten Tag auf dem Wasser stand nach einer morgendlichen Dehnungsrunde der Höhepunkt auf dem Programm: vier Meilen Stromaufwärts den Hoover Dam besichtigen. Wo am Tag vorher noch leichte Stromschnellen waren gab es heute kleine Strudel, ziemlich reißendes Wasser und eine Menge gepaddel. Manchmal hat man sich, wenn man das Ufer betrachtet hat, einfach nicht von der Stelle bewegt. Dann hilft nur: an die Seite, und versuchen ohne die Strömung in der Flussmitte vorwärts zu kommen.

Bevor wir allerdings den Damm erreichten gab es auf der anderen Flussseite noch eine kleine Attraktion: Boy Scout Canyon. Den Fluss zu überqueren sieht viel einfacher aus als es tatsächlich ist. Man kommt zwar an – aber mit mehr oder weniger Versatz zum eigentlichen Ziel stromabwärts.

Im Canyon selber gab es die eine oder andere Wand zu erklimmen. Dafür hängen ab und zu Seile im Hang, an denen man sich hochziehen konnte. (Wenn man es denn hinbekommt an der Wand zu „laufen“ und die Haltung mit durchgestreckten Beinen einnehmen kann.) Letztendlich haben es fast alle bis zum Ende des Canyons geschafft – mussten dann aber feststellen, dass es hier keine Hotsprings gibt. Da kam als Alternative nur ins Flussbett legen (im Canyon gab‘s ein schönes warmes bis heißes Rinnsal) in Frage. Weil wir sonst nichts zu tun hatten haben wir ganz oben dann wenigstens ein paar Gruppenbilder gemacht. (Dank Fernauslöser kein Problem.)

Nach nur zwei weiteren Meilen gab‘s dann endlich den so lang ersehnten Ausblick: eine Wand aus Stein, erbaut 1931-1936, 220m hoch und ziemlich imposant. Der Hoover Dam! Hier endet dann auch das Stromaufwärts paddeln, denn weiter kommt man nicht. An den Schwimmbarrieren anzukommen ist ein tolles Gefühl, man hat‘s geschafft, man ist endlich da!

Natürlich durfte auch hier ein Gruppenbild nicht fehlen, und nach einer kleinen Rast mit Snacks, (und Nutella-Orangen) ging es danach sehr entspannt zurück zum Camp. Auch dieser Tag wurde wieder mit Hot Springs und leckerem Essen aus dem „Ofen“ abgeschlossen.

Am Samstag hieß es zuerst: ausschlafen! Nachdem wir an den vorigen Tagen meistens um sechs aus den Federn gekrochen sind um möglichst viel Tageslicht zu bekommen, gab es zum Abschluss ein bisschen mehr Schlaf. Dann wurden die Zelte eingepackt, all der persönliche Kram wieder in die Kajaks verpackt und auf ging die Reise – acht Meilen mit der Strömung zurück.

Da wir vier Doppel und vier Einzel-Kajaks dabei hatten hab ich am zweiten und dritten Tag ein einzelnes genommen – und war um einiges zufriedener. Saudi-Araberinnen, die seit sechs Monaten Englisch sprechen – zu erklären wer wann paddelt und wann nicht ist nämlich gar nicht so einfach…

Weil wir für den Rückweg die gleiche Zeit hatten wie für den hinweg konnten wir die Reise ganz entspannt antreten. Mitten auf dem Fluss kann man prima alle Boote zu einem großen zusammenbinden, aufstehen und dann versuchen sich mit Regenjacken Segel zu bauen, oder einfach wie ein Kapitän dahinzufahren. Oder Mafia spielen, das geht auch prima 🙂

An der Anlegestelle angekommen konnten es die meisten kaum erwarten sich aus ihren Wetsuits zu pellen. Die Gummihaut hat uns zwar prima vor Kälte geschützt (das Wasser hat so 10-15°C), aber so richtig komfortabel ist sie eben auch nicht.

Im Auto auf der Rückfahrt haben wir drüber nachgedacht was wir denn essen wollen: eigentlich wollte ich nur zwei Cheeseburger haben. Am Schalter war ich dann so Gedankenversunken das ich zwei Double-Double bestellt hab. Das ist mir nach dem Essen aufgefallen, als ich gemerkt hab: oh mein Gott bist du satt. Warum nur??  Und dann kam der Blick auf den Bon – die Erleuchtung. Du hast gerade (zusammen mit dem Shake und der Coke) um die 2.000 Kalorien in dich reingefuttert. Kein Wunder das du dich so fühlst! Ohjee.. war trotzdem lecker!

Alles in allem: der beste von den vier Trips, an denen ich teilgenommen habe, ist definitiv dieser hier. Eine tolle Gruppe, super Essen und vor allem: wir hatten immer was zu lachen und eine Menge Spaß in den vier Tagen.

Jetzt geht’s morgen noch in den Sixflags Park nach LA und danach kommen Finals dran. Eins Dienstag, zwei Donnerstag. Auf geht’s 🙂

Viele Grüße
Daniel

Pisgah Lava Tubes

Wieder ein Wochenende vorbei und ich hab viel zu schreiben 🙂

Ziemlich pünktlich um 08:10 Uhr sind wir vom Outdoor Excursion Center losgefahren in Richtung: Wüste. Das erste nennenswerte auf der Strecke: auch hier finden es LKW Fahrer total geil, auf zweispurigen Interstates Elefantenrennen mit ungefähr 1µ-km/h Unterschied zu veranstalten. (Wenn es die Maßeinheit nicht gibt, dann führe ich sie hiermit ein. Definitionsbereich: auf Autobahnen)

Nach dieser Hürde sind wir gegen 11:00 Uhr am Vulkankrater angekommen. Man vermutet, dass die letzte Aktivität ca. 20.000 – 50.000 Jahre her ist. Durch die Lavaströme ziehen sich hier unendlich viele Lava Tubes. Das sind kleine oder große Röhren, Höhlen und Tunnel, die man am besten mit alten Klamotten, Helm und Handschuhen erkundet. Da waren wir natürlich fleißig dabei.

Diesmal war ich auch nicht der einzige mit einer viel zu großen Kamera auf dem Trip. Mit dabei war auch Rob Meyers, der sich in LA der Fotografie beruflich hingibt. Und zwei der Asiaten hatten auch ne kleine DSLR dabei. Natürlich alles Canon 🙂

Ziemlich bald nach unserer Ankunft haben wir uns dann in Schale geworfen. Irgendwer hat leider beim Einpacken vergessen den Karton mit „Caving Gear“, also Ausrüstung, einzupacken. So durften wir uns dann ohne Knieschoner in den Dreck werfen und über rasiermesserscharfe Lavasteine klettern. Dafür haben meine Klamotten erstaunlich gut gehalten. Meine Arme nicht so sehr…

Meistens sind die Eingänge zu den Caves ziemlich klein, eng und verwunden. Dafür wird man dann aber innen mit einer Größe überrascht, die man sich von außen nie hätte träumen lassen! Wo man an der Oberfläche über totes, ödes Geröll läuft, da sind unter Tage Höhlen und Gänge, bis zu 8 Meter hoch! Ist schon ein irres Gefühl unter der Erde solche Höhlen zu erkunden, nur mit einer Stirnlampe bewaffnet (und manchmal einer Kamera, wenn man sie durch den Eingang bekommt…).

Manche Caves sind einfach zu begehen, bei anderen muss man krabbeln, sich auf dem Bauch über den Sand schieben und sich durch Löcher quetschen, von denen man hinterher nicht glaubt, dass man selber eben da durch gekommen ist. In einem bin ich leider auch fast stecken geblieben und lieber umgekehrt, bevor es zu spät war :-). Nicht so angenehm, aber zum Glück ist man ja nie alleine da unten.

Nach einigen Abenteuern haben wir dann im Camp die Zelte aufgebaut und uns danach lecker Nudeln mit Tomatensoße (+ Fleischbällchen), Salat und Nachtisch gekocht. Auf den Campingkochern geht das sogar erstaunlich gut.

Im Sonnenuntergang haben sich dann Rob und Chris, zwei Bekannte unserer Tripleaderin Kristin, vom alten Minenturm auf der anderen Seite des Berges abgeseilt. (siehe Bilder) Die Beiden machen das anscheinend jedes Wochenende, und so waren sie auch ziemlich schnell wieder unten zum Essen. Wenn die Sonne hinterm Horizont verschwindet wird es auch in der Wüste ziemlich schnell ziemlich kalt.. Brrr! Gut das ich drei Pullis und eine neue Jacke habe. Die hat ihren „winddicht-Test“ somit bestanden. Jetzt fehlt nur noch mal kräftiger Regen dafür.

Am nächsten Morgen wollte ich eigentlich mal wieder einen Sonnenaufgang ablichten. Nach einem Blick auf den Wecker um 5:45Uhr hab ich mich dann doch fürs umdrehen und weiterschlafen entschieden und bis 8:30Uhr gepennt. Gute Entscheidung! Als erste Aktion stand für mich mal wieder ein Cache auf dem Plan. Robert hat mich freudig begleitet, waren doch Kristin und die beiden Caver schon unterwegs und wir ein wenig planlos. So hatten wir beide was zu tun. Über Geröll und erstarrte Lavaflüsse hinweg sind 300m schon eine kleine Ewigkeit, doch der Cache ließ sich nicht zuletzt der Größe wegen recht leicht lokalisieren. Wir hatten ja auch Hilfe dabei…

Nachdem dann gegen Mittag alle wieder im Camp waren sind wir noch durch einige weitere Caves gezogen und haben eine Menge Spaß gehabt. Sieht man auch an den Sprungbildern und so weiter. Man hat ja sonst nichts zu tun in der Wüste 😀

Zum krönenden Abschluss hab es dann, wie auf fast jedem Outdoor Trip: In-N-Out. Ich wird die Familie die den Laden betreibt mal fragen ob ich nicht deren erster Franchisenehmer in Deutschland sein kann. Das ist es wert! Im Regen ging es dann zurück nach Riverside, wo wir an der Uni schon erwartet wurden. Auf dem letzten Kilometer habe ich dann Kristins Honda zurück zur Uni gefahren, damit sie nicht soweit laufen muss. Endlich mal wieder ein Auto mit Gangschaltung *freu*

Heute Abend geht es dann gleich zum nächsten Pre-Trip Meeting, denn am Mittwoch fahren wir über Thanksgiving schon wieder los: Kajaken am Black Canyon…

Viele Grüße
Daniel

 

Yosemite National Park

 

Freitag:
Zehn Tage hab ich nichts von mir hören lassen? Dann wird’s ja mal wieder Zeit. Da hier freitags kaum einer Vorlesungen hat sind wir schon am Freitagmorgen gegen acht Uhr in aller Herrgottsfrühe von der Uni aufgebrochen: zum Excursion Center Office am anderen Campusende. Nachdem wir uns selber einen Namen gegeben und einen Tanz vorgestellt haben (omg..) konnten wir dann um neun Uhr mit allen zwölf Männlein und Weiblein aufbrechen in die Wildniss: den Yosemite National Park im Norden Californias.

Schlappe acht Stunden Fahrt mit einer kleinen Pause beim (bis jetzt) besten Burger Schuppen der Welt: In-N-Out (ok, ich war bei Quiznos, Baguette essen) ging es weiter Richtung Norden. Immer schön die Berge rauf, 5.000 oder 6.000 Fuß hoch. (Wie ich diese US Maßeinheiten nicht abkann. Nur weil die so damn stur daran festhalten müssen 95% der Weltbevölkerung in diese bekloppten Formate umrechnen. Wusstet ihr das darum mal ne Rakete vom Himmel gefallen ist?…)

Abends gegen fünf kamen wir dann im Regen an und haben erst einmal im dunkeln Zelte aufgebaut. So ein Plastikzelt, sollte man meinen, kann ja nicht so schwierig sein. Denkste. Ne halbe Stunde später stand das blöde Teil dann endlich und wir konnten einziehen, unsere Schaumstoffmatten ausbreiten und die Wolldecke drauflegen 🙂 Außer Marshmallows (die ich nicht mag) am Feuer braten ging dann auch nicht mehr viel. Wir haben noch in der Yosemite Lodge zu Abend gegessen. Hoffnungslos überteuert und nicht sehr frisch, dafür aber Kalorienreich. Da sind wir ja gut für Samstag gerüstet.

Samstag:
Eigentlich sollten wir um sechs aufstehen, das haben wir mal freundlich ignoriert und 6:30 Uhr draus gemacht. Als Frühstück gab es Egg-Buritos, also Teigfladen mit Rührei (mit Chorizo verfeinert) und Zwiebeln. Dazu ein bisschen Salsa Soße und der Tag fängt echt gut an 🙂

Nachdem sich dann jeder mit Essen für Mittags eingedeckt hatte (siehe Bild) konnten wir dann gegen 9:00Uhr loswandern in Richtung Wasserfälle. Vom Upperpines Campground ging es zuerst ganz moderat in den Wald. Nach der ersten Brücke stieg dann der Weg recht steil an und die Aussicht wurde mit jedem Höhenmeter besser! An der zweiten Brücke konnte man dann den Bridalvile Fall sehen: wow! Auch wenn die Fällte zurzeit wenig Wasser haben (der Schnee und das Eis muss ja erst noch hin bevor das Schmelzwasser den Fall speisen kann) sehen die doch ziemlich beeindruckend aus!

Am Bridalvile Fall angekommen (oben!) haben wir uns dann ein bisschen ausgeruht, Mittagessen gefuttert und ausgiebig Bilder gemacht. Und ich hab eine kleine Pfadfindergruppe getroffen! Echt cool, wo wir doch überall vertreten sind. Hätte ich mal meine Kluft mitgenommen…

So ganz genau kann ich nicht sagen wie weit wir gewandet sind, aber April, unsere Tripleaderin, meinte so um die neun Meilen, was ja dann ca. 15km sind. Und das immer schön Bergauf 🙂

Vom Gipfel am Nevada Fall hat man dann einen beeindruckenden Blick über das Yosemite Valley, das ursprünglich mal durch einen Gletscher geformt wurde. Hier gabs dann den Rest Mittagsessen, ein paar Snacks und das letzte Wasser zu trinken. So viel wie man hier trinkt kann man kaum tragen.. Der Abstieg war dann mit knapp zwei Stunden aber wesentlich schneller als der Aufstieg mit ca. fünf.

Am Zeltplatz angekommen gabs dann zuerst mal eine seeehr entspannende Dusche für alle. Schlau wie ich bin hab ich natürlich kein Handtuch dabei gehabt – wie in San Franciso auch schon. Da muss dann schon mal ein Shirt herhalten als Ersatz. Einem dem Chinesen ging es aber genauso 😀

Kurze Zeit später standen wir im Souveniershop und haben uns über den ganzen Nepp lustig gemacht, den die hier verkaufen (wollen). Für mich gabs nur ein paar Postkarten, nen kleinen Schlüsselanhänger mit Thermometer (darum hab ich ihn gekauft) und ein paar Kaltgetränke für abends an Feuer:-). Da haben wir dann bis Mitternacht Pirates und Mafia gespielt und ziemlich viel Spaß gehabt.

I <3 Campfire!

Sonntag:
Über zwei Stationen sind wir sonntags zurück nach Riverside gereist: nach ein paar 5-Minute Picture Stops á 15 Min haben wir zuerst am Yosemite Fall gehalten. Über 740m Gesamthöhe stürzt sich das Wasser hier Todesmutig über zwei große und viele kleine Kaskaden den Berg hinunter. Muss ganz schön wehtun so tief zu fallen, da tut einem das Wasser fast Leid…

Über Felsen kann man hier prima bis zum Grund (oder wie heißt das Becken wo das Wasser unten ankommt??) klettern und Bilder machen. Man sollte tunlichst aufpassen nicht im Wasser zu landen, denn die Steine sind ziemlich rutschig und von den vielen Besuchern (oder eher vom vielen Wasser) ganz schön abgegriffen und glatt. Aus den geplanten 45min wurden dann hier auch 90 … whops 😀

Nächster und letzter Zwischenstopp war die Mariposa Grove, der größten Ansammlung von Sequoia Trees hier im Yosemite Park (mehr gibt’s im, der Name verrät es kaum: Sequoia Park). Diese Giganten unter den Bäumen sind feuerresistent (und geben ihre Samen auch nur ab wenn ihnen die Wurzeln warm werden vom Feuer), werden zieeeeeemlich dick, groß und alt. Der Grizzly Giant ist 1,5m über dem Boden 9m im Durchmesser, hat eine Höhe von 65 Metern und ist schlappe 2.700 Jahre alt (geschätzt). Während seiner Lebenszeit sind ca. 50 Milliarden Menschen geboren und gestorben (worden).  Irgendwie kaum vorstellbar, dass ein Baum so alt sein kann. Vermutlich fällt die Pflänzchen einfach keiner, weil das Holz nicht als Baumaterial geeignet ist. Gut für die Dinger 🙂

Der California Tunnel Tree ist vor über 75 Jahren mal untertunnelt worden und lebt noch immer. Schon ein komisches Gefühl durch! einen Baum zu gehen…

Nach vielen Stunden auf dem Highway haben wir abends dann noch bei Tops Burger angehalten und einen Kobe Bistro Burger für 6,99$ gegessen. Boa! Da Tops keine Kette ist zähle ich es mal nicht als Konkurrenz zu In-N-Out, aber der Burger ist absolut geil! 1/2lb (~240g) Fleisch, auf offener Flamme vor deinen Augen gegrillt, im Ciabatta Brötchen, mit karamellisierten Zwiebeln, geräuchertem Mozzarella, frischen Tomaten und einer Soße die dich aus den Latschen haut. YAM! So muss Abendessen für Wanderer aussehen 😀

Ich muss sagen: coole Leute, geniale Landschaft, super Essen.. so könnte ich mehr Wochenenden verbringen! (Werd ich auch, der nächste Trip startet Samstag in die Mojave Wüste. Juhu!!)

Viele Grüße,
Daniel

 

Universal Studios

Da unser präferierter Wochenendtrip ja leider wetterbedingt abgeblasen wurde musste eine Alternative her: die Universal Studios in Los Angeles! Pünktlich um 8:55 Uhr standen wir zum Erstaunen von Sandra und Matthias am Bus und haben uns auf den Weg gemacht. Die beiden haben uns ja zwar nicht erwartet, aber wir sind dann zu viert durch die Gegend gelaufen.

Auf der Hinfahrt wollten wir Radio hören, was aber nicht so recht geklappt hat. Dafür gabs dann als Entschädigung Sherlock Holmes auf DVD.

Die Studios beginnt man am besten mit einer Tour durch den Park. Wenn man 20 Minuten durch die Warteschlangen gelaufen ist kann man fast direkt in einen der Tourzüge einsteigen. Über einen Bildschirm erklärt der Guide dann die einzelnen Attraktionen und quatscht einen munter über die Sets und Kulissen zu, die man passiert. Unterwegs darf man sich dann vor KingKong in 3D, dem weißen Hai und einem Erdbeben in der Ubahn fürchten. Außerdem kommt man an den Sets von Bruce Allmächtig, Kingkong, Heros, Fast and the Furios, Jurassic Parkund vielen anderen vorbei!

Nach der Tour kann man den Rest vom Park dann zu Fuß erkunden. Da gibt es Jurassic Park (Floßfahrt mit Abhang), die Mumie (Indoor Achterbahn – Suchtgefahr!), Waterworld (Wassershow mit Jetski, Motorboot, ins Becken krachendem Flugzeug und viel Feuereffekten), Special Effect Show (mit Special Effects…), die Blues Brothers und noch ein paar andere kleine Sachen.

Mittagessen ist leider hoffnungslos überteuert und nicht mal richtig warm dafür. Ein Bier dazu hätte auch nur $9,99 gekostet.. die sind echt irre. Da musste es dann die Coke für $2,99 tun.

Nach sieben Stunden im Park sind wir dann noch fix über den Citywalk zum Hard Rock Cafe gedüst – zwischen anderen Menschen hin und her Slalom rennen macht Spaß 😀 Als Belohnung gabs dann auch ein Shirt von da und ein Andenkenfoto!

Um 20:00 Uhr waren wir dann nach 1,5h Fahrt wieder zuhause in Riverside – leider haben wir die letzten fünf Minuten vom Film nicht geschafft, da müssen wir wohl noch mal nachbessern. Gerade jetzt, wo hier bei uns die beiden neuen Kinosessel stehen. Die schreien ja nur nach „benutz mich…“

Viele Grüße
Daniel

 

 

San Gorgonio Backpacking – unerwartet anders!

Eigentlich sollte ich jetzt im einem Zelt auf dem San Gorgonio Mountain liegen,  vor ner Stunde Abendessen von einem Gaskocher bekommen haben und unter mir eine relativ unbequeme Schaumstoffmatte spüren. Warum sitze ich dann stattdessen in meinem Bett und tippe auf dem Laptop den Erfahrungsbericht vom Wochenendtrip? Dies und mähr seht ihr nach dem nächsten Bär!

 

Nic beim abhängen

Nachdem ich heute Morgen die Wettervorhersage angesehen habe musste ich nicht lange überlegen: ich brauch Handschuhe und ne Mütze. 1-2°C sind nun echt nicht so warm, als das man mal eben locker flockig spazieren geht. Also haben wir zuerst einen Stop beim bösen großen Walmart (opening hours: 24h) eingelegt. Matthias hat sich noch Schuhe besorgt (gute Idee!) und ich meinen halt-mich-warm-Kram.

Am Outdoor Excursions Center wurden dann die Wanderrucksäcke bestückt, die man zum Glück gestellt bekommt. Schlafsack, Isomatte, eigener Krempel, ne Stirnlampe, und ein bisschen Gruppenverpflegung und Material. Gegen 13:00Uhr haben wir uns dann auf den Weg gemacht, und nach 10 Minuten erst einmal bei Subway zu Mittag gegessen. Das scheint der Standard Snack zu sein, wenn man mit der UCR losfährt. Passt mir aber gut 🙂

Im strömenden Regen sind wir dann zu siebt aufgebrochen zum Vivian Creek Trailhead, von wo die Wanderung starten sollte. Fast direkt nachdem wir von der Hauptstraße auf die Bergstraße abgebogen sind hat sich dann der Regen in Schneematsch verwandelt. Zwei Minuten später war die Welt puderweiß und wir im tiefsten Wunderland angekommen! Unglaublich. Schnee in Californien!  Unterwegs waren reihenweise Autos am Straßenrand, die wohl nicht mehr vorwärts kamen. Auch wir haben an einem Hügelchen ca. 5 Minuten verbracht, weil der ach so tolle Allradantrieb nichts gebracht hat. Schneeketten? Fehlanzeige. Da wären selbst Schnecken schneller gewesen. Als wir dann am Parkplatz angekommen waren hat uns schon 10cm tiefer Neuschnee empfangen.

Nachdem eine Stunde später alle ihren Rucksack auf dem Rücken hatten und dieser richtig eingestellt und mit einem Regencape aus Müllbeuteln versehen war konnte es dann endlich losgehen! Da sind wir also sieben Leute aus vier Ländern, von denen eine zum ersten Mal in ihrem Leben Schnee erlebt hat. Im Entenmarsch ging es dann den Weg hinauf zum Anfang des Trails. Doch so richtig weit sind wir leider nicht gekommen. Der Schnee auf dem Weg lag so tief, das wir ziemlich weit eingesunken sind. Das, und die Tatsache das Matthias keine Handschuhe hatte, ein Mädel schon nasse und kalte Füße (Tennischuhe  + Schnee = doof) und die Sonne nur noch eine halbe Stunde am Himmel sein würde hat und dann leider nach einem halben Meter auf dem Trail zum Umkehren gezwungen. Schade 🙁 Dabei hat es grade so schön geschneit, das wäre sooo schön gewesen.

Trotzdem, es war die richtige Entscheidung. Tut meinem Virus wahrscheinlich auch gut, wenn er warm um behütet mit mir im Bett liegt statt sich an der Eiseskälte auf dem Berg zu erfreuen. Außerdem waren wir danach noch beim einzig wahren Burgerladen: richtig, In-N-Out. (Heute übrigens zwei Cheeseburger mit X-tra Lettuce und X-tra Onions. Da steht dann auf dem Bon auch sowas aussagekräftiges wie 2 CHB X L X O – 4.74). Wir hatten trotzdem der Trip leider nicht so wie geplant machbar war eine Menge Spaß. Ich freu mich schon auf die nächsten drei Wochen. Da folgt dann Caving in den Pisgah Lava Tubes, Camping im Yosemite National Park und Kayaking im Black Canyon. Yeah 🙂

Gute Nacht,
euer Daniel

 

Happy Halloween

Freitagmorgen fing unser Halloween Trip nach Santa Barbara schon sehr anstrengend mit in den Whirlpool klettern an. Matthias und ich haben den Tag mit harten chillen begonnen, muss ja auch mal sein. Da Torben sein Kostüm schlauerweise im Internet bestellt hat durften wir alle zusammen warten, bis der UPS-Mensch angetrödelt kam. Immer mit dem Wissen im Hinterkopf: Im Kostümshop 5 Blocks weiter hängt das Teil auch.. für den gleichen Preis… Nunja.

So gegen 17:00 Uhr sind wir dann aufgebrochen nach Santa Barbara, was ca. 140 Meilen entfernt an der Pazifikküste liegt. Die Strecke ist denkbar einfach: Solange nach Westen bis man das Wasser vor der Nase hat, dann rechts abbiegen und immer dem Highway One folgen. Auf halber Strecke ein kurzer Stop um uns mit dem Nötigsten zu versorgen: Bier. 2x 30 Dosen sollten ja genügen, um einen schönen Abend im Hostel zu haben. Danach ein Halt bei In-N-Out (ich hab bestimmt noch nicht erwähnt das die die BESTEN Burger machen, oder?) und weiter geht’s. Der Arme Torben musste leider mit anhören wie „klack-zischhhh“ drei Dosen geöffnet wurden… tja, doof wenn man fährt 😀

Im Hostel selber dann die Ernüchterung: no Alcohol anywhere auf dem Gelände oder in den Zimmern. So was blödes. Das hieß dann schneller trinken und ab ins Taxi nach Isla Vista, der Partygegend hier in SB schlechthin. IV liegt neben dem Unigelände, ist komplett von Studenten bewohnt und beherbergt so ziemlich jede Nation, beide Geschlechter aber vor allem eins: Partywütige junge Leute.

An Halloween gleicht das gesamte Viertel einer einzigen großen Kostümparty! So ziemlich jeder ist irgendwie verkleidet, auch wenn das bei Frauen meistens heißt: weniger ist mehr, je knapper desto praller und „bloß weg mit den Klamotten“. Da ist Europa prüde gegen. Auch wenn es hier nachts ziemlich frisch wird: egal, wir ziehen nicht mehr an.

Am Ersten Abend waren wir ein wenig spät, denn die Polizei macht hier gegen Mitternacht alles dicht und die Party ist vorbei – dafür beginnt der Spaß aber auch wenn es dunkel wird.

Auf öffentlichem Gelände Alkohol trinken ist hier übrigens verboten. Sogar das herumtragen von offenen Dosen ist nicht erlaubt und wird ziemlich kompromisslos gehandhabt. Wir haben es lieber nicht drauf ankommen lassen.

Die Taxifahrt zurück (ca. 12 Meilen) kam uns schon mal 10$ günstiger, auch wenn einen die Fahrer hier an Halloween gnadenlos ausnehmen. 45$ ist zwar bei vier Leuten noch ok, aber trotzdem ein ziemlich saftiger Preis für 20 Minuten.  Man sollte tunlichst eine Flatrate vor Fahrtbeginn aushandeln – wenn man das denn weiß.

Samstagmorgen war dann Santa Barbara selber an der Reihe. Da unser Hostel mitten in Downtown lag mussten wir praktisch nur aus der Tür fallen, fix über die Amtrak-Bahngleise huschen und schon waren wir am Strand oder in der State Street, der Hauptstraße für Geschäfte, Shops, Restaurants, Frisöre usw. Vom Pier aus hat man eine tolle Aussicht über die Küste! Die Innenstadt besteht echt nur aus der State – zwei drei Blocks weiter ist kaum mehr ein Laden zu finden. Geshoppt haben wir zwar nichts, dafür aber sehr gut im Chipotle Mexican Grill gegessen, der  – wie der Name unschwer erkennen lässt – mexikanisches Essen anbietet. Ich glaube das Zeug ist von Haus aus schon sehr sehr scharf, aber wir mussten natürlich auch noch Tabasco draufpacken als es vor uns stand – dem Geschmack wegen. Das der danach von der Schärfe eher eliminiert wurde war dann nicht ganz so toll. War aber trotzdem gut, und vor allem auch noch günstig.

Am Nachmittag sind wir dann mit dem Bus nach Isla Vista gedüst – 1,75$ pro Person ist ein Witz im Gegensatz zu den horrenden Taxipreisen. Natürlich hatten wir keine Ahnung welche Station unsere war – wir haben dann die letzte vor dem Freeway genommen, auf dem der Bus wieder nach Downtown zurückgekehrt wäre. Hat uns dann eine Meile Fußweg beschert – mit 54 Dosen Bier auf den Schultern von Torben und Matthias. Whops 🙂

In IV haben wir Paul besucht, natürlich auch ein NAKler. Liebe Grüße übrigens wenn du das liest 🙂 Die mehreren Partys fasse ich mal zusammen: wie gestern, alkoholreich, knapp kostümiert, laut, abgefahren und viel zu voll. Mein Versuch unsere Vierertruppe zusammen zu einer Location zu schleppen war aussichtslos, und so haben wir uns dann gegen halb eins per Handy wieder zusammengesammelt.

Unterwegs sind wir Mario, Spiderman, Batman, Superman (ein anderer), dem Tod und manch anderer lustiger Gestalt begegnet…und den ganzen Bunnys und „Bitches“ …

Sonntag war dann Ruhetag. Wir haben mit Santa Barbara Beach begonnen und uns über Malibu Beach schlussendlich zu Venice Beach gechillt und noch einmal die Strandpromenade mit ihrend unendlich vielen kleinen Ständen und Läden abgelaufen. Vorbei an diversen Marihuana Doctoren und T-Shirt Shops.

Am Halloween Montag habe ich gestern schön zuhause gedöst, faul rumgelegen und mich über die vielen Kinder gefreut die „Trick or treat“ gespielt haben und von Haus zu Haus gezogen sind, um Berge von Süßigkeiten mit nach Hause zu schleppen.

Liebe Grüße
Daniel

 

Caving & Meteor Shower Camping

Hallodihehooo,

okay, nicht ganz ein Jodeln, aber soo hoch waren wir ja auch nicht in den Bergen als das ich jetzt jodeln könnte. Und wir sind in Amerika, wer hat überhaupt gesagt das man hier jodelt, mhh? Immer diese Unterstellungen…nenene.

Nundenn, ich bin gestern von meinem ersten Outdoor Excursion Trip zurückgekehrt – und es war so genial! Eigentlich war es zwar mehr Hiken und Meteor Shower Campen, aber trotzdem gut.

Freitag um 12:30Uhr ging es los. Zwölf Leute im Van, zwei im eigenen Auto. Alle haben einen schwarzen Sack mit Equipment bekommen, darunter Schlafsack, Isomatte, Camping-Chair, Regenhose und Jacke (als ob es hier jemals regnet..), einem Helm und einer Kopflampe. Für eigenes Zeug war auch genug Platz (es hatte jemand Kissen und Decke dabei…)

Gegen 15:00Uhr haben wir dann im Hidden Valley unsere Caving Klamotten (Helm, sexy Knieschoner und Handschuhe) angezogen und haben uns in die „Chasm of Doom“ gestürzt – eine 20m lange Felsspalte. Man kann natürlich auch einfach 30m laufen und den blöden Fels umgehen, aber das wäre ja nicht so cool. Also quetschen wir uns mit allen 14 Leuten durch den Fels, der eine mehr, der andere weniger elegant. Danach gabs noch ein kleines Gruppenbild, und ab zum Campingground im Indian Cove.

Alle unsere Aktivitäten fanden im Joshua Tree National Park statt, der, man glaubt es kaum, seinen Namen dem einzigartigen, in der Wüste überlebenden, lustig aussehenden, auch im dunkeln stehenden, der Sonne trotzenden, wunderschönen Joshua Tree verdankt. Auch wenn die Dinger hier nicht so dicht aufeinander stehen wie zB hochgezüchtete Fichtenwälder in Europa, man nennt das hier einen „Wald“ in der Wüste.

Nachdem uns vom Personal erst einmal die falschen Plätze zugewiesen wurden und ein Ami uns freundlich aber bestimmt erklärte: „meins!“ haben wir auf Nachfrage dann auch Plätze in der Group Site Area bekommen – da dürfen dann sogar mehr als Sechs Personen auf einem Platz schlafen.

Mit unserer bunt gemischten Truppe aus Chinesen, Japanern, Taiwanesen, Indern, Mexikanern, Saudis, Amerikanern und dem Deutschen (mir) haben wir dann ca 2,5h lang Essen in Dutch Ovens gekocht. Das sind große Metalltöpfe, die man auf Kohlen stellt und auf die man Kohlen auf den Deckel legt. Sieht komisch aus? Stimmt. Klappt aber. Es gab Chili mit Cornbread und dazu Cobbler (Pfirsiche und Apple Crisp in den Topf – warm machen).

Gut gesättigt vom Chili und Chips als Nachtisch hat Chris dann sein selbstgebautes Teleskop aufgebaut und uns Sterne, Nebel und Planeten vor die Linse geholt. Davon gibt es hier – der klaren Luft und dem wenigen Licht von umliegenden Städten sei Dank – sehr sehr viele zu sehen. Was sich sonst nur als heller Punkt herausstellt war bei näherer Betrachtung Jupiter. Ich konnte die beiden Bänder und seine vier Monde erkennen!! Irre. Muss man echt mal gesehen haben! Die Bilder geben leider nicht annähernd den wahren Ausblick wieder.

Bis ca. 03:00Uhr lagen wir so da, auf unseren Campingstühlen, und haben uns am Meteorschauer erfreut, der seinen Ursprung nahe dem Sternbild Orion hatte. Viele rote und grüne Schweife waren zu erkennen, als kleine Stückchen in die Erdadmosphäre eindrangen und der Reibungshitze wegen verglühten. Ein traumhafter Anblick 🙂

Durchs viele Träumen eingenickt hat mich Jakob, unser Tripleader, kurz aufgeweckt, woraufhin ich ihn mit „Hey, wirds schon hell, der Himmel sieht so rot aus…“ vollgetextet habe. Leider wohl auf deutsch. Er hat ca so: „?!?!?!“ geguckt und mit mir angefangen zu lachen 😀 Da war es dann auch bald Zeit fürs Bett, das in einem Dreierzelt auf uns wartete.

Am nächsten morgen haben wir uns dann Burritos gerollt, mit lecker Rührei, Würstchen, Avocado, Spinat, Hot Sauce und einem Tortilla als Grundlage. Das hab ich zum Teil besser hinbekommen als Chris, geborener Mexikaner – er sollte es eigentlich können. Dafür hat seine Freundin ihn auch ausgelacht 😀

Als kleine Fingerübung sind wir dann auf die Felsen am Platz geklettert. Nicht soo hoch, aber man hat doch schon eine ziemlich weite Sicht von dort oben. Und Spaß machts eh irgendwo raufzuklettern. Nic hat mich auch begleitet 🙂

Fürs Mittagessen haben wir uns dann ein paar Sandwiches gebastelt, sogar mit Ketchup und Senf. Myam! Die haben wir eingepackt und mitgenommen. Gegen 11:00Uhr sind wir dann vom nächsten Rastplatz losmarschiert in Richtung – ja wohin eigentlich? Den Trail haben wir jedenfalls nicht gefunden (wir sind am Anfang 20m dran vorbei, am Ende wohl 500m). Angekommen sind wir an ein paar Felshügeln, die für sich nicht sonderlich spektakulär gewesen wären. Allerdings hat hier in den 1920er Jahren ein Schwede seine Hütte mitten in die Wüste gesetzt und einen Zaun darum. Die Regierung fand das nicht so cool, hat die Hütte wieder platt gemacht, aber den Zaun stehen gelassen – bis heute. Der Kerl hat auf ca zehn der Felsen Inschriften hinterlassen, die man heute noch bestaunen kann. Wir haben sogar eine andere Wanderergruppe getroffen, die aus der anderen Richtung kam.

Nachdem wir hier alle kein Wasser mehr hatten weil der Hinweg schon über 1,5h gedauert hat (und nicht 45min wie geplant) haben wir schnell unsere Sandwiches verdrückt und uns dann auf den Rückweg gemacht – diesmal auf dem „Weg“. Ich glaube eher das ist ein ausgetrocknetes Flussbett gewesen, denn es war unglaublich sandig und schwer darin zu gehen – immerhin führt es aber direkt zum Parkplatz und kam 2 Meter neben dem Auto wieder raus….

Gegen 18:30Uhr am Samstag waren wir dann zurück am Outdoor Excursion Center an der Uni. Nur 2,5h später als geplant, das ist gar nicht so übel 🙂 Zuhause hab ich dann mal locker 12h gepennt.

Liebe Grüße
Daniel

We are leaving from San Francisco (4v4)

4:00 Uhr: pier-piep-piep, der Wecker klingelt. Es ist Zeit zum aufstehen, duschen, Sachen packen und nach LA zu fliegen. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Pünktlich um 05:00Uhr standen wir unten und haben ausgecheckt – ich hab für jeden einzelnen die 10$ Kaution in Bar zurückbekommen weil das zurückbuchen auf die Kreditkarte wohl nicht möglich war. Naja, fünf Uhr morgens halt.

Kurz nach fünf haben wir dann an die Garagentür vom Parkhaus gehämmert. Der verpennte Typ der aufgemacht hat meinte nur „you could call me“.. haha, lustig wenn er nicht rangeht. Das Auto hat er auch nur mit meiner Hilfe gefunden… Depp!

Pünktlich zum Flug, der zu 100% ausgebucht war, haben wir dann am Airport den Wagen abgegeben und uns in die Wartehalle gesetzt, nachdem wir am Self-Checkin unsere Tickets bekommen haben.

Der Flug selber ging schnell rum, sogar mit Getränkeservice 🙂

Vor dem Flughafen in LA haben wir dann noch ca. 20 Minuten auf unser Supershuttle gewartet (warum muss man die Dinger überhaupt reservieren, immer wenn man reserviert ist eh keiner pünktlich da). Der Fahrer hat noch zwei Runden um den Flughafen gedreht ohne mit uns zu sprechen, uns dann aber in rekordverdächtigen 70 Minuten nach Riverside befördert! Dafür gabs auch 10 Bucks Trinkgeld. (Besser als die 23$, die die Webseite im Voraus vorgeschlagen hat..)

Un so war unser Trip nach ein paar ereignisreichen Tagen schon vorbei. Viel Geld ausgegeben, viel gesehen, glücklich und zufrieden bin ich nun!! es hat sich gelohnt, ich komme wieder 🙂

Viele Grüße
Daniel