Arizona ich will wieder zu dir!

Mahlzeit,

es ist Dienstagmittag und ich bin wieder an der Uni. Sitze im Schatten vor dem Bell Tower und dem großen UCR Logo (davon muss ich auch nochmal Fotos machen…) und schreibe ein bisschen. Meine Diskussion für den einen Kurs wurde heute ein wenig früher beendet, wir waren nach 30 von 50 Minuten fertig. Da sag ich doch nicht nein!

Das Wochenende war genial! Aber der Reihe nach: Freitagabend sind wir losgefahren. Terri & Joe, Noah, Matthias und ich. Ich wurde vor der Haustür abgeholt, denn der Japaner, der noch bei der Familie lebt, sollte nicht wissen, das wir alle zusammen nach Arizona fahren und Spaß haben. Er glaubt noch immer das Matthias das Wochenende bei mir war, die Familie ihre Mutter besucht hat und ich nichts damit zu tun habe. :->

Bei der Menge an Kühlboxen(5) war mal wieder bewiesen, dass wir zwingend mit dem Truck fahren mussten. Bilder seht ihr unten. gegen elf Uhr abends waren wir dann da und sind müde ins Bett gefallen.

Samstag ging es dann richtig los. Gegen neun oder zehn sind wir ins Boot geklettert (Marke: Chaparral, PS: „genug“). Dann ging es durch den kleinen Kanal in Lake Havasu City in Richtung Norden aus dem Anlege- und Ruhebereich raus. Ungefähr drei Minuten später hat Joe dann den Gashebel nach vorne gedrückt, und uns damit in die Sitze. Meine Güte geht das ab! Volvo Motoren treiben also nicht nur Autos ziemlich schnell an.

Ein Stück weiter den Colorado River / Lake Havasu hinauf passiert man dann zwei Zonen in denen man nur mit Leerlaufgeschwindigkeit fahren darf – eine ideale Gelegenheit Sonnencreme mit LSF50 aufzutragen (danke Matthias). Um einen herum erstreckt sich hier das nördliche Ende des Stausees, der vom Parker Damm erzeugt wird. Das heißt man fährt durch einen kleinen Canyon mit dem typisch roten Gestein an den Felswänden. In den Kurven liegen kleine malerische Buchten, in denen man gerne mal zum Schwimmen anhalten kann, um nach einer kleinen Pause weiterzufahren.

Gegen Mittag haben wir an einer Bucht bzw. einem kleinen Abzweig des Colorado pausiert und uns mit Sandwiches (danke Terri!!) und Hufeisenwerfen bei Laune gehalten. Als erfrischende Getränke dienten uns eisgekühlte Köstlichkeiten aus Mexico und den USA, namentlich Coca Cola und Dos Equis. Letzteres ist ein vorzügliches Gesöff für Mexikaner und alle die, die gerne mal einer sein möchten oder sich zumindest für einen Tag so fühlen – wenn man es mit einer Limette und Salz serviert kann man kaum wiederstehen 😉

Den Abend haben wir dann am Strand vor dem Motel verbracht – zum Sonnenuntergang, der hier sehr sehr ergreifend daherkommt, sind wir schnell wieder auf die Bucht hinaus, und es hat sich gelohnt! So, und mit einem Getränk in der Hand, lässt sich das Leben doch echt genießen.

Mein Sonntagmorgen begann mit der Suche nach einem schönen Platz für Fotos vom Sonnenaufgang. Auf der London Bridge bin ich fündig geworden und das Ergebnis seht ihr unten! Zwei Geocaches mussten natürlich auch noch mit, und nachdem ich beim ersten ein paar Mal vorbeigelaufen bin war der zweite ein Kinderspiel. Nun hab ich also auch welche aus Arizona! (Auch wenn wir nicht gerade weit im Landesinneren waren – der Colorado ist gleichzeitig die Grenze zu Californien). Trotzdem, ich war da! Nur die Mountain Time, die Zeitzone hier, habe ich nicht eingestellt.

Als der Rest dann auch aufgestanden war sind wir diesmal in die andere Richtung den See hinunter gefahren, nach Süden. Erster Stop war eine kleine Bucht auf der californischen Seite. Wir haben ein paar verrückten Leuten zugesehen, die sich von einer Klippe in die Tiefe gestürzt haben. Ein tolles Fotomotiv, aber definitiv nichts für mich. Das höchste was ich je gesprungen bin ist 1m, weil ich’s fürs Bronze Abzeichen gebraucht habe.. das langt mir.

Matthias konnte natürlich nicht anders und ist wagemutig rauf. Man hätte auch die halbe Höhe nehmen können, das Plateau war wie geschaffen dafür – aber nein, es muss ja ganz ganz oben sein. Schnell noch ein Bild, falls es sein letztes sein sollte. War es natürlich nicht :-), und als er wieder im Boot war ging es ihm nie besser. Ich hatte also meine Bilder, Matthias war glücklich und wir sind wieder gefahren.

Ca. 10m weiter hat Joe dann gefragt ob ich nicht doch will – und mich muss der Teufel geritten haben, ich hab ja gesagt, bin ins Wasser gesprungen, den Felsen raufgeklettert, oben angekommen, oben gedacht: „oh mein Gott, warum machen Menschen sowas??“, gesprungen, wurde fotografiert, unten angekommen, unten gedacht: „wie geil!!“ und wieder ins Boot geklettert. Damit habe ich meine „höchste Sprunghöhe“ mal eben verzehnfacht 😀

Nach diesem kleinen Spaß haben wir uns dann Mittagessen von einem Restaurant am nächsten Anleger geholt und sind auf einer Insel dann zum Essen geblieben. Wie flexibel man mit so einem Boot auf dem Wasser doch ist! Und diese Landschaft.. herrlich! Die Stille der Natur wurde nur von röhrenden Wasserskiern und Speedbooten gestört, und von unserer Musik die über den Ipod von Noah die nähere Umgebung mit aktuellen Hits beschallte.

Nachmittags stand dann noch Rafting auf dem Programm, also auf einem relativ kleinen Luftkissen hinter dem Boot herdüsen und versuchen, nicht abzurutschen. Das ist gar nicht so leicht wenn man Haarnadelkurven durchfährt, macht aber einen Mordsspaß! Tipp am Rande: Badeshose fest zuschnüren oder welche anziehen, die nicht so viel Wasserwiderstand haben. Sonst können die schnell mal abhanden kommen 😀

Gegen Abend hatten wir so gute Laune, das eigentlich keiner zurückfahren wollte. Im Kanal an der London Bridge (welche echt mal in London die Themse überquert hat!) haben wir noch Freunde von Terri getroffen. Nadine hat mal in der Bank zusammen mit ihr gearbeitet. Sie und Nick haben zwei kleine Kinder, Jakob und Benjamin. Die sind zwei und drei Jahre alt und sehr sehr knuffig. Mit Nick konnte ich mich prima über Grafikdesign, was er an der Highschool unterrichtet, und über Fotografie unterhalten.

Nach einer einstimmigen Entscheidung haben wir kurzerhand den Plan geändert – wir fahren Montag zurück, Matthias verpasst leider seine Vorlesung, ich schaffe meine weil sie Abends ist. Dem Japaner haben wir erzählt, dass der Truck kaputt wäre und wir hier bleiben müssten. Der Arme.. Terri hatte auch ehrlich ein ganz schlechtes Gewissen. Nur hat das schöne Wetter, der nette Abend beim Mexikaner und der Tequila sie wohl doch überstimmt…

Die Rückfahrt durch die Wüste am Montag war dann recht lang, 3:50h durch ödes, trockenes Land auf einer Straße, die meistens einfach nur geradeaus führt. Das Boot von den beiden steht derweilen sicher verstaut in einer der vielen Garagen am Lake Havasu und wartet auf seinen nächsten Einsatz in 2012.

Viele Grüße
Daniel

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