Caving & Meteor Shower Camping

Hallodihehooo,

okay, nicht ganz ein Jodeln, aber soo hoch waren wir ja auch nicht in den Bergen als das ich jetzt jodeln könnte. Und wir sind in Amerika, wer hat überhaupt gesagt das man hier jodelt, mhh? Immer diese Unterstellungen…nenene.

Nundenn, ich bin gestern von meinem ersten Outdoor Excursion Trip zurückgekehrt – und es war so genial! Eigentlich war es zwar mehr Hiken und Meteor Shower Campen, aber trotzdem gut.

Freitag um 12:30Uhr ging es los. Zwölf Leute im Van, zwei im eigenen Auto. Alle haben einen schwarzen Sack mit Equipment bekommen, darunter Schlafsack, Isomatte, Camping-Chair, Regenhose und Jacke (als ob es hier jemals regnet..), einem Helm und einer Kopflampe. Für eigenes Zeug war auch genug Platz (es hatte jemand Kissen und Decke dabei…)

Gegen 15:00Uhr haben wir dann im Hidden Valley unsere Caving Klamotten (Helm, sexy Knieschoner und Handschuhe) angezogen und haben uns in die „Chasm of Doom“ gestürzt – eine 20m lange Felsspalte. Man kann natürlich auch einfach 30m laufen und den blöden Fels umgehen, aber das wäre ja nicht so cool. Also quetschen wir uns mit allen 14 Leuten durch den Fels, der eine mehr, der andere weniger elegant. Danach gabs noch ein kleines Gruppenbild, und ab zum Campingground im Indian Cove.

Alle unsere Aktivitäten fanden im Joshua Tree National Park statt, der, man glaubt es kaum, seinen Namen dem einzigartigen, in der Wüste überlebenden, lustig aussehenden, auch im dunkeln stehenden, der Sonne trotzenden, wunderschönen Joshua Tree verdankt. Auch wenn die Dinger hier nicht so dicht aufeinander stehen wie zB hochgezüchtete Fichtenwälder in Europa, man nennt das hier einen „Wald“ in der Wüste.

Nachdem uns vom Personal erst einmal die falschen Plätze zugewiesen wurden und ein Ami uns freundlich aber bestimmt erklärte: „meins!“ haben wir auf Nachfrage dann auch Plätze in der Group Site Area bekommen – da dürfen dann sogar mehr als Sechs Personen auf einem Platz schlafen.

Mit unserer bunt gemischten Truppe aus Chinesen, Japanern, Taiwanesen, Indern, Mexikanern, Saudis, Amerikanern und dem Deutschen (mir) haben wir dann ca 2,5h lang Essen in Dutch Ovens gekocht. Das sind große Metalltöpfe, die man auf Kohlen stellt und auf die man Kohlen auf den Deckel legt. Sieht komisch aus? Stimmt. Klappt aber. Es gab Chili mit Cornbread und dazu Cobbler (Pfirsiche und Apple Crisp in den Topf – warm machen).

Gut gesättigt vom Chili und Chips als Nachtisch hat Chris dann sein selbstgebautes Teleskop aufgebaut und uns Sterne, Nebel und Planeten vor die Linse geholt. Davon gibt es hier – der klaren Luft und dem wenigen Licht von umliegenden Städten sei Dank – sehr sehr viele zu sehen. Was sich sonst nur als heller Punkt herausstellt war bei näherer Betrachtung Jupiter. Ich konnte die beiden Bänder und seine vier Monde erkennen!! Irre. Muss man echt mal gesehen haben! Die Bilder geben leider nicht annähernd den wahren Ausblick wieder.

Bis ca. 03:00Uhr lagen wir so da, auf unseren Campingstühlen, und haben uns am Meteorschauer erfreut, der seinen Ursprung nahe dem Sternbild Orion hatte. Viele rote und grüne Schweife waren zu erkennen, als kleine Stückchen in die Erdadmosphäre eindrangen und der Reibungshitze wegen verglühten. Ein traumhafter Anblick 🙂

Durchs viele Träumen eingenickt hat mich Jakob, unser Tripleader, kurz aufgeweckt, woraufhin ich ihn mit „Hey, wirds schon hell, der Himmel sieht so rot aus…“ vollgetextet habe. Leider wohl auf deutsch. Er hat ca so: „?!?!?!“ geguckt und mit mir angefangen zu lachen 😀 Da war es dann auch bald Zeit fürs Bett, das in einem Dreierzelt auf uns wartete.

Am nächsten morgen haben wir uns dann Burritos gerollt, mit lecker Rührei, Würstchen, Avocado, Spinat, Hot Sauce und einem Tortilla als Grundlage. Das hab ich zum Teil besser hinbekommen als Chris, geborener Mexikaner – er sollte es eigentlich können. Dafür hat seine Freundin ihn auch ausgelacht 😀

Als kleine Fingerübung sind wir dann auf die Felsen am Platz geklettert. Nicht soo hoch, aber man hat doch schon eine ziemlich weite Sicht von dort oben. Und Spaß machts eh irgendwo raufzuklettern. Nic hat mich auch begleitet 🙂

Fürs Mittagessen haben wir uns dann ein paar Sandwiches gebastelt, sogar mit Ketchup und Senf. Myam! Die haben wir eingepackt und mitgenommen. Gegen 11:00Uhr sind wir dann vom nächsten Rastplatz losmarschiert in Richtung – ja wohin eigentlich? Den Trail haben wir jedenfalls nicht gefunden (wir sind am Anfang 20m dran vorbei, am Ende wohl 500m). Angekommen sind wir an ein paar Felshügeln, die für sich nicht sonderlich spektakulär gewesen wären. Allerdings hat hier in den 1920er Jahren ein Schwede seine Hütte mitten in die Wüste gesetzt und einen Zaun darum. Die Regierung fand das nicht so cool, hat die Hütte wieder platt gemacht, aber den Zaun stehen gelassen – bis heute. Der Kerl hat auf ca zehn der Felsen Inschriften hinterlassen, die man heute noch bestaunen kann. Wir haben sogar eine andere Wanderergruppe getroffen, die aus der anderen Richtung kam.

Nachdem wir hier alle kein Wasser mehr hatten weil der Hinweg schon über 1,5h gedauert hat (und nicht 45min wie geplant) haben wir schnell unsere Sandwiches verdrückt und uns dann auf den Rückweg gemacht – diesmal auf dem „Weg“. Ich glaube eher das ist ein ausgetrocknetes Flussbett gewesen, denn es war unglaublich sandig und schwer darin zu gehen – immerhin führt es aber direkt zum Parkplatz und kam 2 Meter neben dem Auto wieder raus….

Gegen 18:30Uhr am Samstag waren wir dann zurück am Outdoor Excursion Center an der Uni. Nur 2,5h später als geplant, das ist gar nicht so übel 🙂 Zuhause hab ich dann mal locker 12h gepennt.

Liebe Grüße
Daniel

4 Gedanken zu „Caving & Meteor Shower Camping

  1. huhu, sehr schöne Sternenbilder, gefallen mir :-)) die anderen mit dem „Wald“… hihihihihi sowas nenen die Wald, naja sind trotzdem gut geworden. Nic ist übrigens sehr Fotogen 🙂 deine 2. Postkarte ist auch angekommen, diesmal unbeschadet, die Post lernt es langsam. Du hast es gut, wir hier frieren uns morgen manchmal schon richtig den Hintern ab in Deutschland, bald kommen die Winterreifen zum Einsatz 🙂 kennen die in Californien überhaupt Winterreifen?
    Bis denn
    HDL bis bald

    • Sehr schön, die Karten sind mit einer Woche ja recht Fix 🙂
      Ich glaube hier gibts auch Winterreifen, ja. John meint zwar es hat das letzte Mal vor 25 Jahren geschneit, aber in der Gegend im San Francisco kann schon man kühleres Wetter herrschen. Und falls man sich im Winter zum Grand Canyon wagt, dann wird es auch frostig kalt. (Gut, der ist ja auch nicht in CA).
      Bis bald 🙂

  2. Was macht den der Teddybär da 🙂
    Darf man da einfach so in der Pampa campen? In Deutschland ist das ja verboten. Ich habe dieses Jahr auch vor dort hinzureisen, deswegen frage ich.

    Gruß

    Benni

    • Hi Benni,

      der ist Bergsteiger, und er CHillt gerne in der Sonne – ganz klar 🙂

      Wir waren mit der Uni dort und haben einen Exkursion gemacht. Ob die dafür einen Permit eingeholt haben weiß ich leider nicht. Aber da dort ein offizieller Campsite ist, wird man das wohl dürfen.

      Viel Spaß und gute Reise!

      Gruß
      Daniel

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